Die Leitwährung unter der Lupe – welche Verantwortung trägt sie wirklich?

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Die sogenannte Leitwährung spielt eine erhebliche Rolle in unser aller Leben. Sie beeinflusst jede einzelne Währungsordnung und ist in der Regel die Währung des wirtschaftlich bedeutendsten Staates weltweit.

Schon seit vielen Jahren ist der US-Dollar offizielle Weltleitwährung und das nicht ohne Grund. Die amerikanische Wirtschaft dominiert somit bereits seit mehr als 35 Jahren die internationale Geldpolitik. Dennoch wird bereits spekuliert, dass die Ära des mächtigen US-Dollars schon bald sein jähes Ende finden wird. Unter Experten wird die Zukunft des US-Dollars nicht besonders rosig prognostiziert. Nicht zuletzt deswegen, weil die Regierung in Peking bereits seit mehreren Jahren daran arbeitet, den US-Dollar von der Weltspitze zu stoßen und den Yen weltweit auszuweiten. Die USA haben die steinige Zukunft des US-Dollars erkannt und sagen einen erheblichen Umschwung ab 2020 voraus. Ob der US-Dollar dann wirklich vom Yen oder dem europäischen Euro abgelöst wird, ist Zukunftsmusik und kann dennoch wohl nur erahnt werden.

Aber ganz gleich, welche Währung in Zukunft als Weltleitwährung bezeichnet werden darf – sie wird, wie schon die aktuelle Leitwährung, einen erheblichen Einfluss auf die Finanzmärkte haben. Welche Faktoren hier vor allem betroffen sind, wird im folgenden Abschnitt kurz erläutert.

Die Bedeutung der Leitwährung

Als Leitwährung bezeichnet man die jene Währung, die im internationalen Gebrauch die größte Bedeutung hat, also am meisten im Umlauf ist. Das Innehaben des Leitwährungs-Status bedeutet für einen Staat somit nicht nur Anerkennung und Ruhm, sondern vor allem auch wirtschaftliche Macht. Im Detail bedeutet dies, dass die eigene Währung als Leitwährung die Seigniorage-Einnahmen steigert. Unter Seigniorage werden die Nettoerträge bezeichnet, die die Notenbank durch die, von privaten Haushalten gehaltenen Bargeld Emissionen, erzielen. Neben diesen Gewinnen profitiert der Staat natürlich auch von einer geringeren Wechselkursunsicherheit – denn welche Währung kann stabiler sein, als die Leitwährung? Letzten Endes wirkt sich die Leitwährung natürlich auch hinsichtlich der Transaktionskosten positiv auf das Land aus. Unter dem Begriff Transaktionskosten versteht man vereinfacht gesagt jene Aufwände und Kosten, die durch die Marktnutzung entstehen. Hier wird zwischen Ex ante und Ex post unterschieden, die die Fälligkeit der jeweiligen Transaktionen aussagen.

Neben der rein finanziellen Bedeutung der Leitwährung, bietet Sie dem Land aber auch noch einen einzigartig großen Einfluss auf verschiedene internationale Organisationen, wie etwa den Internationalen Währungsfonds (IWF) oder auf die G20, die Gruppe der zwanzig wichtigsten Industrie- und Schwellenländer der Welt.

Der Euro als Leitwährung – welche Auswirkung würde dies nach sich ziehen?

Der Kampf um den 1. Platz der Leitwährungen ist heute aktueller denn je. Dem US-Dollar steht, wenn man den Prognosen der Experten glauben will, eine recht steinige Zukunft bevor und spätestens im Jahre 2020 bis 2025 sollen sich die wichtigsten Währungen der Welt in Ihrer Platzierung verschieben. Starker Favorit ist der Euro. Seit der Einführung der europäischen Währung im Jahre 1999 ändern viele Staaten Ihre Währungspolitik, vor allem hinsichtlich der Reserve in Richtung Währungskorb, also einem Mix aus unterschiedlichen stabilen Währungen. Die davor so populäre US-Dollar Währungspolitik gehört somit mehr und mehr der Vergangenheit an. Für Europa würde das Innehaben der Leitwährung natürlich nicht nur einiges an finanziellen Gewinnen, sondern auch viel Macht und Einfluss auf internationale Organisationen und Finanzmärkte bedeuten.